Silke in Südafrika

Am Wochenende war hier im kleinen Groot Marico ein ziemlich grosses Fahrradrennen. Jede Menge Mountainbiker kamen aus allen Ecken Suedafrikas, um an diesem Event teilzunehmen. Weil ein grosser Teil des Erloeses fuer unser Early Learning Centre bestimmt ist, haben Imme und ich natuerlich tatkraeftig mitgeholfen beim Essen zubereiten, Geschirr abspuelen, etc.pp.. 😉 Es war ein richtig schoenes Fest, die entspannte, ungezwungene Atmosphaere hat mir sehr gefallen. Was auch sehr cool war: einige Kids aus dem Learning Centre haben einen traditionellen Tanz einstudiert, den sie ganz stolz aufgefuehrt haben. Ausserdem ist dort Jolenes Marimba-Band aufgetreten, Louis hat mit einigen Kids getrommelt und es gab soooo viel leckeres Essen.. An den kommenden Wochenenden werden Imme und ich wohl noch mehrere solcher Feste erleben, vor allem im Oktober, wenn auch das Herman-Charles-Bosman-Festival stattfindet, wird hier jede Menge los sein. (Bosman zaehlt zu den bedeutensten Authoren Suedafrikas, ist mittlerweile seit 100 Jahren tot und hat ihr in Groot Marico gelebt). Jolene hat mir ein Buch mit Kurzgeschichten von ihm gegeben und mir gefaellt sein Schreibstil ganz gut. Zur Zeit haben wir auf Jolenes Farm auch noch einen weiteren Gast, der in Suedafrika wohl Promi-Status hat. Ein Dichter, dessen Buecher sogar z.T. ins Deutsche uebersetzt wurden. Lesego heisst er und wurde von seinem Vorgesetzten hier nach Groot Marico geschickt, um sich von der schoenen Gegend und der Ruhe inspirieren zu lassen und neue Gedichte zu schreiben.. Aber stattdessen haengt er die ganze Zeit am Telefon oder erzaehlt Imme und mir aus seinem Leben. Sehr interessanter Typ, aber ganz schoen verrueckt ebenfalls…

Aber ich schweife ab, wollte doch eigentlich vom Wochenende erzaehlen. Also, am Freitag Abend waren Imme und ich noch auf Arnos Farm, weil eine der Freiwilligen dort Geburtstag hatte. Es war wirklich cool, die anderen wiederzusehen und sich ueber die unterschiedlichen ersten Erfahrungen auszutauschen. Sehr lustig und abenteuerlich war auch die Fahrt dorthin. Eine Freiwillige aus Zeerust hat sich den Bakkie (so eine Art Jeep mit Ladeflaeche hinten) von ihrer Gastfamilie ausleihen duerfen, und so sind wir mit 5 Maedels auf der Ladeflaeche und 3 vorne sitzend zu Arnos Farm geduest. Dass in Suedafrika Linksverkehr ist, und dass wir alle nicht so ganz genau ueber den Weg zu Arno Bescheid wussten, hat die Sache nicht unbedingt leichter gemacht, aber irgendwann sind wir dann doch alle heil dort angekommen.. 😉

Gestern, also Sonntag hatten Imme und ich dann unsere erste Begegnung mit einer Schlange. Eine ganz kleine nur, aber trotzdem.. Thamson, die schlaue Katze von Jolene und Louis hatte die kleine Kobra zum Glueck entdeckt und mit lautem Miauen auf die Gefahr hingewiesen. Den Rest hat Louis dann mit einem Spaten erledigt.. Imme und mir war das jedenfalls eine Lehre, dass wir unsere Tuer jetzt nicht mehr offen stehen lassen sollten…

Dadurch, dass es momentan von Tag zu Tag waermer wird, kommen zwar auch die Schlangen wieder, aber dafuer faengt auch alles an zu bluehen und gruen zu werden und das sieht so schoen aus! Ein riesengrosser Baum, der komplett mit roten Blueten erstrahlt. Wunder-, wunderschoen!

Was es sonst noch zu berichten gibt? Ich schlafe hier so viel und so tief und fest wie nie zuvor, und das tut echt gut. Ich weiss nicht, woran es liegt, aber es ist einfach nur toll.. 😉

Mit den Fotos muesst ihr euch leider immernoch etwas gedulden, aber immerhin wird mein Plan B aufgehen und es wird dann jede Menge Fotos zu sehen geben.

Okay, das war’s dann auch fuer heute.

Liebe Gruesse!

Dumela! Wena okae? (Hallo! Geht es euch gut?)

Seit ein paar Tagen hoere ich jetzt auf den Namen „Lerato“, ein Setswana-Name, der uebersetzt „Liebe“ bedeutet. 🙂 Betty und Margrit haben sich diesen Namen fuer mich ausgedacht, einfach weil „Sil-ke“ hier kein Mensch aussprechen kann. Imme heisst „Vitumelo“, was so viel wie „Freude“ bedeutet. Aber fuer die meisten Kinder im Early Learning Centre heissen wir beide „Muna“, weil die Freiwillige, die dort vorher gearbeitet hat, Mona hiess.. 😉

Okay, aber ich muss vorne anfangen zu berichten.. Das Early Learning Centre hier in Groot Marico ist wirklich total schoen. Es ist supergut ausgestattet und liebevoll eingerichtet. Nur ein Beispiel: Es gibt sogar ein grosses Trampolin fuer die Kinder. Total cool, aber halt ueberhaupt nicht typisch fuer afrikanische Verhaeltnisse und ueberhaupt haben Imme und ich uns erstmal gefragt „Was sollen wir hier ueberhaupt an entwicklungspolitischer Arbeit tun?“. Aber das wurde uns dann in einem Gespraech mit Santa (die Leiterin des Kindergartens) und an unseren ersten Tagen dort schnell deutlich. Es fehlt dort einfach an Struktur und einem geregelten Tagesablauf. Auch das Essen ist bis jetzt noch nicht besonders abwechlunsreich, auch wenn es eigentlich einen Menueplan gibt, der in der Kueche haengt.. Immes und meine Aufgabe ist also unter anderem zu gucken, dass Elemina (die  Kuechenfrau) sich an den Menueplan haelt aber auch dafuer zu sorgen, dass es mit der Zeit einen geregelten Tagesablauf gibt. Ausserdem keummern wir uns um den Gemuesegarten und lernen mit ein paar Kindern einige Dinge intesiv. Bis jetzt macht mir die Arbeit dort richtig viel Spass, auch wenn es jetzt gerade am Anfang ziemlich anstrengend ist.. (Imme und ich gehen jeden Abend so zwischen 20.00 und 21.00 Uhr ins Bett, damit wir fit fuer den naechsten Tag sind… ) Zur Zeit sind es auch „nur“ ungefaer 40 Kinder, aber wenn es wieder waermer wird, werden wieder mehr Eltern ihre Kinder zum Learning Centre schicken.. Fast 70 werden es dann sein. Mal sehen, wie das dann wird. 😉

In der naechsten Woche dann werden wir mit Santa zusammen zu einer High School hier in der Naehe fahren, um neue Jugendliche fuer unser After-School-Centre zu holen. Das sollen naemlich solche aus armen Familien sein, die Zuhause keine Moeglichkeit haben, ihre Hausaufgaben zu machen und keine warme Mahlzeit bekommen. 5 bis 6 Schueler werden das sein, denen wir auch Computer- und Englischunterricht geben werden. Das wird bestimmt cool werden. Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf.

Am Wochenende konnten Imme und ich auch Jolene’s Mann, Louis, kennenlernen. Der ist wirklich supernett und hat uns gleich mal eine Stunde Privatunterricht im Trommeln gegeben. Ich sag euch, ich werde ein Profi sein, wenn ich in einem Jahr zurueckkomme.. 😉 Es macht aber echt Spass, vor allem mit mehreren Leuten zusammen.

Imme und ich sind jetzt auch schon ein paar mal Joggen gewesen hier. Das ist auch einfach suuuper toll! Allein schon wegen der genialen Landschaft und den wunderschoenen Sonnenuntergaengen hier ist es traumhaft, aber auch weil’s ein super Ausgleich ist. Ausserdem fahren wir jeden Tag mit unseren Mountainbikes von unserer Unterkunft zum Early Learning Centre und nachmittags wieder zurueck.

Ich muss uuunbedingt Fotos hochladen, weiss aber noch nicht ganz, wie das funktionieren wird.. Habe naemlich versucht hier im Internet-Cafe nur ein Einziges hochzuladen, aber nach 15 Minuten Warten die Geduld verloren. Muss die Fotos erstmal verkleinern oder mir einen Plan B ueberlegen. Aber irgendwas faellt mir da noch ein, da bin ich mir sicher… 🙂

Okay, die Zeit wird schon wieder knapp, und ich koennte noch sooooo viel schreiben.. Na ja. Ein anderes Mal.

Achso, zu der Kaelte hier: Hab mich schon dran gewoehnt.. Es ist auch wirklich nur nachts und morgends frueh so bitterkalt.. (irgendwas unter 10 Grad schaetz ich mal), sodass es ne echt Ueberwindung ist aus dem Schlafsack und den 3 dicken Decken hervorzukriechen und unter die Dusche zu huepfen. Sowas wie ne Heizung haben wir naemlich in unserem Haus nicht. Aber in Jolene`s Haus ist der Kamin abends immer an, das ist total gemuetlich und lekker warm (um es auf Afrikaans zu sagen..). Ich lerne uebrigens echt gerade 2 neue  Sprachen gleichzeitig, und unterhalte mich auf Englisch mit vielen Leuten und mit Imme zwischendurch auch auf Deutsch.. Das kann manchmal schon ganz schoen verwirrend sein… 🙂

Nunjaa.. Viele Liebe Gruesse an euch alle, samaja sentle, een fijne dag nog, bye bye!

Silke

..und da die Tastatur hier etwas anders ist, ab jetzt nur noch Suedafrika mit ue… 🙂 Ich habe leider gar nicht viel Zeit, wollte aber kurz mal schreiben, dass es mir supergut geht und ich mich schon jetzt sehr wohl fuehle hier.  Die Ankunft hier und das erste Seminar waren wirklich toll.

Der Flug verging im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug und alles hat ohne Probleme funktioniert. Schon auf der Fahrt vom Flughafen in Johannesburg zu unserer Unterkunft fuer die ersten Tage ging es mir total gut, obwohl ich eigentlich ziemlich fertig war, schliesslich hatte ich mittlerweile 2 Naechte hintereinander nicht geschlafen…). Aber es fuehlte sich einfach so gut an wieder in Afrika zu sein. Die Landschaft, der Geruch, die Menschen, die staubige Luft, die Bananen, die wir unterwegs in einem Fruit-Shop gekauft haben, einfach alles hat mich auf dieser Fahrt total happy gemacht… 🙂

Das On-Arrival-Seminar, das dann folgte,  war wirklich ein kurzer Verwoehn-Urlaub mit Safari-Trip, Nobel-Lodges und sehr leckerem Essen. Und einem Loewenbaby, dass man streicheln und auf den Arm nehmen durfte. Sooo suess! Aber auch die Informationen, die wir dort bekommen haben, waren wirklich hilfreich. Oh, und am Abend haben wir wirklich die Sterne angeguckt mit einem Hobby-Astrologen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie unbeschreiblich schoen der suedafrikanische Sternenhimmel ist.. Es ist wirklich ueberwaeltigend schoen, man findet keine Worte dafuer…

Nach dem Seminar in der Naehe von Potchefstroom sind wir dann zusammen mit den anderen Freiwilligen nach Skuinsdrift gefahren, wo sich die Farm von Arno, meinem Mentor, befindet. Dort haben Imme und ich aber nur die letzte Nacht verbracht und sind dann heute Morgen nach Groot Marico gebracht worden. Und unsere Unterkunft bei Jolene uebertrifft wirklich all meine Erwartungen… Es ist so ein gemuetlicher Ort, das kann man sich gar nicht vorstellen. Imme und ich leben in einem kleinen Haeuschen mit Bad und Jolene, unsere Gastmutter, ist total nett. Es ist ein wirklich idyllischer Ort, wunderschoen und einfach perfekt. Heute haben wir schon etwas die Gegend hier erkundet und im Moment sitze ich in einem kleinen Internet-Cafe in Groot Marico. Das Early Learning Centre habe ich bisher nur von aussen gesehen, aber morgen wir unser erster Arbeitstag sein.. Ich bin sehr gespannt und freu mich schon. 🙂 Dann merkt man hoffentlich, wofuer und warum man eigentlich hier ist, weil im Moment ist alles noch so unwirklich und wie im Traum…

Ich koentte noch soooo viel schreiben, aber wie wie gesagt, die Zeit.. Um 18:00 wird es naemlich dunkel und dann muessen Imme und ich Zuhause sein. Mit unseren Mountainbikes fahren wir von hier aus noch ca. eine Viertelstunde zurueck zu Jolenes Haus. Heute Abend gibt es dann noch einen gemuetlichen Lagerfeuer-Abend mit Trommeln und Singen, bei dem Imme und ich vorgestellt werden. 🙂

Meine Adresse fuer das naechste Jahr weiss ich jetzt auch:

Jolene Muir

P.O. Box 103

Groot Marico 2850

South Africa

Auf dem Umschlag koennt ihr ja irgenwo noch meinen Namen schreiben, damit Jolene weiss, dass die Post fuer mich bestimmt ist.. 🙂

Okay, jetzt muessen wir wirklich los..

Liebe Gruesse aus dem eiskalten Suedafrika,

Silke

Heute geht es endlich los: Mein Koffer ist gepackt und ich muss zugeben, so ein bisschen aufgeregt bin ich jetzt schon. Schlafen konnte ich heute Nacht zumindest nicht und auch jetzt bin ich ganz schön hibbelig… Obwohl es traurig ist, so viele liebe Menschen jetzt ein Jahr lang nicht zu sehen, überwiegt trotzdem die Vorfreude auf  Südafrika. In ein paar Stunden bin ich da! 🙂

Um uns den Einstieg zu erleichtern, wird es dort angekommen erstmal ein On-Arrival-Seminar geben auf der Inyala Game Farm.

www.inyala.co.za

Erst danach geht es dann weiter in die jeweiligen Projekte, für mich also nach Groot Marico.

Jetzt noch einige organisatorische Dinge: Ich würde gerne noch mehr Fotos hochladen (z.B. aktuell von der Abschiedsfeier), das geht aber auf dieser Seite nicht. Deshalb habe ich auf www.photobucket.com einen Account erstellt, dort kann man nämlich unbegrenzt Fotos hochladen. Um die Fotoalben anzusehen benötigt man nur Username und Passwort und schon kann man sich die Fotos ansehen und herunterladen (wenn man möchte). 🙂

Schickt mir doch einfach eine kurze E-mail, damit ich die Daten an euch weiterleiten kann.

silkebleker@web.de

Okay, das war’s dann auch schon fast. Zum Schluss möchte ich mich nämlich noch ganz herzlich bedanken für die viele Unterstützung, die ich in den letzten Tagen erfahren habe. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, schon vor meiner Abreise den kompletten weltwärts-Spendenanteil überweisen zu können. Das ist natürlich einfach toll und ich habe mich wirklich riesig gefreut. Vielen, vielen Dank dafür!

Ich hoffe ich werde schon bald den ersten Artikel aus Südafrika schreiben können. Bis dahin müsst ihr euch dann wohl noch ein wenig gedulden..

Liebe Grüße,

Silke

Freitag Abend bin ich aus Bad Honnef zurückgekehrt und ich muss sagen: Ich hatte eine wirklich tolle Woche dort. Man hat dort sooo viele nette Menschen kennengelernt und nebenbei viele hilfreiche Dinge erfahren. Unsere Mentoren sind extra aus Südafrika angereist, um uns die Situation vor Ort zu schildern und uns so gut wie möglich auf unser Projekt und die südafrikanische Kultur vorzubereiten. Es war wirklich eine spannende, abwechslungsreiche Woche und es wird demnächst auch ein ausführlicher Bericht folgen.

Juchuuu! Eine ganz eigene Homepage, auf der man in naher Zukunft nachlesen kann, was Silke in Südafrika so treibt… 🙂

Noch bin ich  Zuhause, aber schon morgen geht es nach Bad Honnef zum einwöchigen Vorbereitungsseminar. Dort werde ich die anderen weltwärts-Teilnehmer kennenlernen und viele Dinge über mein Projekt und über Südafrika erfahren.

Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf eine spannende Woche!